Hast du dich schon mal gefragt, wie viel Zeit du für die Schönheit deiner Haare verwendest? Durchschnittlich werden im Leben etwa 120 Tage ausschließlich für die Haarpflege genutzt. Die wenigsten Menschen waschen ihre Haare nur mit purem Wasser. Shampoo, Spülung, Kur, Gel, Festiger, Haarspray & Co. gehören täglich oder mehrmals wöchentlich mit dazu. Rund 3 Milliarden Euro werden jährlich für Haarpflegeprodukte in Deutschland ausgegeben. Alternativ findest du auch in der Küche allerlei Ess- und Trinkbares für ein natürliches Haarstyling.

Lebensmittel können die Haare mit wertvollen Mineralstoffen, Vitaminen, Pflanzenstoffen, Eiweißen, Fetten, Säuren oder Enzymen versorgen. Sie können das Haar zum Glänzen bringen, kräftigen, befeuchten, glatter, welliger oder besser kämmbar machen. Während Öle, Bier, Honig, Milch, Eier und Apfelessig schon lange zu der Liste der Beauty-Lebensmittel für Haarkuren oder Spülungen gehören, ist Coca-Cola eher noch ein Geheimtipp. Der braune süße Softdrink soll schlaffem Haar mehr Struktur, Fülle und Lebendigkeit geben. Gerade bei langen glatten Haaren ist es etwas langweilig, wenn diese einfach schlapp herunter hängen. Wer also Lust hat, mal etwas Neues auszuprobieren, kann dieses ungewöhnliche Styling bedenkenlos einmal ausprobieren.

Nun lesen wir ständig Coca-Cola trinken sei ungesund. Zuviel Zucker, zu viel Zusatzstoffe, zu viel Koffein. Ernährungsphysiologisch gesehen ist dies auch so. Doch Coca-Cola trinken ist etwas anderes als mit Coca-Cola die Haare pflegen. Daher lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Eine normale Coca-Cola enthält in absteigender Reihenfolge Wasser, Zucker, Kohlensäure, Zuckerkulör, Phosphorsäure, natürliches Aroma und Koffein. Was davon also könnte die Haare griffiger und voluminöser machen?

  1. Wasser ist zum Haare waschen notwendig, aber hat keinen zusätzlichen Effekt.
  2. Zucker benötigen Haare, die in ihrer Grundstruktur aus Eiweißstoffen bestehen, im Normalfall nicht.
  3. Die Kohlensäure wird häufiger als Beautyzutat diskutiert. Kohlensäurehaltige Mineralwässer gelten ebenfalls als extravaganter Schönheitstipp zum Haare waschen. Doch hier ist das Resultat der lockeren, luftigen Haare mehr auf den Mineralstoffgehalt zurückzuführen, als auf die Kohlensäure. Kalziumarmes Mineralwasser tut den Haaren besonders gut. Vor allem in Gegenden, wo das Leitungswasser einen hohen Kalkgehalt aufweist, werden Unterschiede nach einer Mineralwasserspülung zu merken sein.
  4. Zuckerkulör hat keinen nennenswerten Einfluss auf die Haarfarbe. Der Zusatzstoff, der als Farbstoff E 150 d auf dem Etikett ausgewiesen wird, haftet nicht nachhaltig an der Haarstruktur an und wird beim Nachspülen daher einfach wieder abgespült.
  5. Das natürliche Aroma, das bei Coca-Cola aus einer geheimen Mischung unterschiedlicher Aromen besteht, hat auf die Haare keinen weiteren Einfluss. Die Haare schmecken es ja nicht.
  6. Koffein dagegen kann die Kopfhaut besser durchbluten und somit das Haarwachstum positiv unterstützen. Nur bei einer einzelnen Spülung ist dieser Effekt noch sehr gering.
  7. Bleibt daher nur die enthaltende Phosphorsäure über. Und die ist der heimliche Star unter den Coca-Cola-Zutaten für einen typischen griffigen Sommer-Beach-Look langer Haare.

Die Coca-Cola besitzt durch die enthaltene Phosphorsäure einen besonders niedrigen pH-Wert. Das bedeutet, dass der Softdrink auf die Haare wie eine saure Lösung wirkt, obwohl er durch den Zucker süß schmeckt. Jedes einzelne Haar besitzt eine Schuppenschicht. Die saure Flüssigkeit zieht diese Schicht um den sogenannten Haarmantel zusammen. Die Haarstruktur wirkt dadurch geschmeidiger. Sonst glatte Haare bekommen leichte Wellen und mehr Volumen. Bei ohnehin welligen oder lockigen Haaren ist dieser Effekt noch intensiver.

DIE COCA-COLA-SPÜLUNG IST EINFACH. BENÖTIGT WERDEN:

  • je nach Haarlänge 1 – 2 Flaschen Coca-Cola
  • 1 große Schüssel
  • 1 dunkles Handtuch oder etwas Küchenpapier

Mit dem Handtuch oder Küchenpapier die Umgebung um die Schüssel vor Coca-Cola-Spritzern sichern. Den Kopf über in die große Schüssel beugen, sodass die Haare in die Schüssel fallen. Den dunklen Softdrink langsam über den Kopf in die Schlüssel laufen lassen. Etwa 5 – 10 Minuten die Coca-Cola auf den Haaren einwirken lassen. Anschließend die Haare gründlich mit Wasser ausspülen.

Am besten mit einem milden Shampoo die Haare noch einmal durchspülen, damit alle Zuckerstoffe wirklich entfernt werden. Dies empfiehlt sich vor allem in der warmen Jahreszeit, damit keine Insekten von möglichen Zuckerresten angelockt werden und sich in den volumigen Haaren verfangen.

Als Alternativ-Tipp zu teuren Haarstyling-Produkten ist die Coca-Cola-Spülung sicherlich hin und wieder eine effektive Möglichkeit für eine tolle Langhaar-Frisur. Vor allem dann, wenn von der letzten Party noch angefangene Coca-Cola-Flaschen rumstehen, die vielleicht ohnehin nicht mehr getrunken werden. Neben der schönen Optik bekommt das Haar allerdings durch den Softdrink keine zusätzliche Pflege für seinen Aufbau. Daher macht es Sinn, das Coca-Cola-Styling nur hin und wieder anzuwenden.